Das internationale Concours Complet-Turnier auf Gut Weiherhof bei Familie Vogg in Radolfzell war ein voller Erfolg. 115 Paare aus acht Nationen gingen an den Start – 43 für die Schweiz. Felix Vogg gewann mit Onfire den CCI** vor Patrizia Attinger mit Raumalpha. Weitere Schweizer Spitzenklassierungen gab es in allen Prüfungen.
Das letzte April-Wochenende ist bei den meisten Schweizer Concours Complet-Reitern, die international starten, im Kalender angestrichen: das traditionelle Frühlingsturnier auf dem wunderschön gelegenen Gut Weiherhof stand an. Eine kurze und eine lange Zweistern- sowie eine lange Einsternprüfung lockten viele Buschreiter aus ganz Europa an den Bodensee. Allen voran den amtierenden Welt- und Europameister Michael Jung. Aber auch berühmte Namen aus dem Norden reisten an: Nebst dem deutschen Routinier Dirk Schrade waren das Ehepaar Frank Ostholt und Sara Algotsson Ostholt mit sechs Pferden am Start, u.a. ihren potenziellen London-Pferden von diesem Sommer. Der japanische Championatsreiter Kenki Sato, der wie Felix Vogg bei Weltmeister Jung stationiert ist, war ebenfalls im Sattel unterwegs.
Super Bedingungen
Nach der langen Regenperiode in den Vorwochen hätten die äusseren Bedingungen nicht besser sein können. Ideale Bodenverhältnisse und Sonnenschein trugen zum gelungenen Geländetag und der rundum guten Stimmung bei. Dass die OK-Präsidentin Danièle Vogg die Organisation im Griff hat, bewies sie schon in den letzten Jahren. Dieses Jahr konnte sie sogar ganz stolz verkünden, dass ihre Online-Resultatmeldung schneller sei als die vom Viersterne-Klassiker in Kentucky, der am selben Wochenende ausgetragen wurde. Die ausgezeichnete Infrastruktur mit der grossen Halle als Abreiteplatz, dem auf dem Innenhof gelegenen Sandplatz, auf dem die Dressur und am Sonntag das Springen geritten wurde, und dem grosszügigen Stall-/Parkplatzbereich liess keine Wünsche offen. Zum Wohl aller Ohren kam man wiederum in den Genuss der sympathischen britischen Stimme von Ed Holloway, der die Ritte fachkundig und motivierend kommentierte. Für den deutschsprachigen Part zeichnete Franz van Meggelen, seinerseits OK-Präsident des CCIO*** Boekelo, verantwortlich. Das internationale Ambiente war also nahezu perfekt, fehlten nur noch gute Ritte, die zu tollen Klassierungen führten.
Wunderschöne Geländestrecken
Crossbauer Rüdiger Rau, Organisator des internationalen Turniers in Altensteig, liess sich für dieses Jahr einige Neuigkeiten einfallen. So gestaltete er für die Zweisternprüfungen den Grashügel vor dem grossen Wasserkomplex auf der einen Seite zu einer geraden Mauer um, die nun als Tiefsprung genommen werden musste. Nach dem Hügelanstieg stand ein Schweinsrücken auf dem höchsten Punkt des Hügels, worauf nach einem Galoppsprung der besagte Tiefsprung folgte und nach zwei oder drei weiteren Galoppsprüngen ein weiterer Schweinsrücken direkt ins Wasser. Als letzte Kombination am Ende der Strecke folgte ein mächtiger Hoch-weit-Sprung, auf den auf einer gebrochenen Linie eine Ecke folgte.
Schweizer Sieg
In der CCI**, in der sich nur 21 Paare einschrieben, war die Bilanz hoch erfolgreich: vier der sieben Klassierungen gingen an die Schweiz. Felix Vogg, der mittlere der drei Vogg-Brüder, setzte sich mit Onfire mit der besten Dressur von 42.4 Strafpunkten gleich am ersten Tag an die Spitze des Zwischenklassements. Nach einem makellosen Gelände reichte es trotz eines Springfehlers am Sonntag locker zum Sieg. Patrizia Attinger arbeitete sich mit Raumalpha mit einer schnellen fehlerfreien Geländerunde und einem von drei Nullern im abschliessenden Springen auf den zweiten Schlussrang vor. Vierter wurde Ben Vogg mit Noé des Vatys, Fünfter Benoit Johner mit Lit Il Peccau und Siebter Christian Vogg mit Bellaney Castle.
Profis untereinander
Die Frage im CIC** lautete: Welcher Profi gewinnt vor welchem Profi bzw. welcher vierbeinige Dreisternsieger holt den Sieg nach Hause? Michael Jung landete mit Routinier Weidezaunprofi’s River of Joy einen Start-Ziel-Sieg auf dem Dressurresultat von 31.6 Strafpunkten. Mit 35.4 folgte Sara Algotsson Ostholt mit Wega vor ihrem Ehemann und EM-Bronzemedaillengewinner 2011, Frank Ostholt mit Little Paint. Beste Schweizerin wurde Eveline Bodenmüller, die ihren Schimmel Waldmann bei seinem zweiten Zweisternstart auf den ausgezeichneten vierten Rang pilotierte. Sie klassierte zudem ihr Zweitpferd Unita MB im elften Rang. Jasmin Gambirasio und Fiero wurden tolle Siebte, Felix Sulzer und Lord Hayagriva Dreizehnte.
Schweizer Klassierungen
Michael Jung gab auch im CCI* von Anfang an den Ton an. Er gewann mit seiner Nachwuchsstute Rocana vor seinem Schüler Felix Vogg, der seine Nachwuchspferde Saxo des Champs und Maverick McNamara auf den Rängen zwei und drei klassierte. Tamara Acklin beendete die Prüfung mit Light of Polaris und Svenja auf dem Dressurresultat und belegte die Ränge vier und fünf. Juliette Bleiker/Regard des Lones wurden Sechste, Markus Gautschi/Dawn Glory Siebte. Die Ränge neun bis zwölf gingen an Patrizia Attinger/Fair Game, Nadine Häfeli/Chakra, Juliette Bleiker/Nuts Garandes, Joelle Bruni/Misti de Lully CH.
Tamara Acklin
Impressionen von ein paar SEC-Members:
Gute Besserung an Jenny Eicher! Hier mit Green Quest
Davide Randone, Happiness S
Davide Randone, Henry
Eveline Bodenmüller, Waldmann
Jasmin Gambirasio, Fiero
Jasmin Gambirasio, That's it
Patrizia Attiner, Hilton P
Salome Lüdi, Centourio
Ilona Lüdi, Apart
Clemens Santschi, Königspoker
Christoph Meier, Moustiqe
Tamara Acklin, Svenja
Tamara Acklin, Light of Polaris